Quelle: DAWR
Wer sich vegan ernährt, lebt gesünder, heißt es. Probleme kann es geben, wenn Vater und Mutter in Sachen Ernährung unterschiedliche Auffassungen haben und zudem geschieden sind.
Mutter will Kind vegan ernähren
Eine Mutter in Italien, die Veganerin ist und somit auf Fleisch, Fisch, Eier und alle anderen tierischen Produkte verzichtet, wollte auch ihren 12-jährigen Sohn entsprechend ernähren. Selbst Honig war für den Jungen tabu. Hier hatte die Mutter die Rechnung (Ernährungsbilanz) aber ohne ihren geschiedenen Mann gemacht. Dieser wollte seinem Sohn auch Fleisch servieren. Er sorgte sich um die Gesundheit seines Kindes und war der Ansicht, dass sein Sohn für die körperliche Entwicklung auch Fleisch brauche. Schließlich sei sein Sohn ja noch im Wachstum.
In der Woche bei der Mutter fleischlos – am Wochenende beim Vater Fleisch
So erhielt der Junge unter der Woche bei der Mutter nur vegane Kost und am Wochenende beim Vater ausgiebig Fleisch. Dem Vater reichte es aber nicht, dass der Junge nur am Samstag und Sonntag bei ihm Fleisch bekam. Der Mutter wiederum war es ein Dorn im Auge, dass der Junge am Wochenende beim Vater reichlich Fleisch - Gulasch, Schnitzel, Braten u.a. erhielt. Ihr Sohn habe wegen der Fleischmahlzeiten oft „Magenschmerzen und eine überlastete Leber“, zitiert die Zeitung „L'Eco di Bergamo“ die Mutter.
Weil sich die Eltern nicht einigen konnten, musste das zuständige Gericht im italienischen Bergamo die Ernährungsfrage entscheiden.
Ernährungsexperte vor Gericht
Richter Ezio Siniscalchi wollte in der wichtigen Ernährungsfrage nicht leichtfertig ein Urteil fällen. Er zog daher einen Sachverständigen hinzu. Der Ernährungsexperte führte aus, dass für ein Kind im Wachstum eine vegane Ernährung nicht ausgeglichen genug sei. Bestimmte Nährstoffe und Vitamine seien nicht ausreichend vorhanden.
3x Fleisch die Woche
Aufgrund der Ausführungen des Ernährungsexperten entschied Siniscalchi, dass der Junge drei Fleischmahlzeiten in der Woche erhalten solle. Der Vater dürfe dem Jungen am Wochenende weiterhin Fleisch servieren – aber bitte in Maßen – also höchstens 2x. Darüber hinaus müsse die Mutter dem Jungen mindestens einmal in der Woche Fleisch auftischen.
Nach der Gerichtsentscheidung beklagte sich die Mutter. Sie findet es „absurd“, dass ihr der Staat vorschreibe, wie sie ihren Sohn zu ernähren habe. Auch hätte der Richter den Vater verurteilen können, dem Sohn wenigstens auch mal einen Fisch zuzubereiten.