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Strafrecht | 23.06.2015

Leseschwäche

Mutter las SMS falsch: Polizeieinsatz und Kinoräumung

„Hol´ mich bitte sofort ab, ich werde umgebracht.“

Weil eine Mutter die SMS ihres Sohnes falsch las, rückte die Bremer Polizei zu einem Polizeieinsatz aus und veranlasste die Räumung eines Kinos. Hinterher entpuppte sich – glücklicherweise - alles als ein Fehlalarm und offenbarte die Leseschwäche einer Mutter. Die Weisheit „Wer lesen kann, ist im Vorteil“ bestätigte sich damit in Bremen.

Am Samstagabend befürchtete eine 53 Jahre alte Frau aus Hagen, dass ihr 16-jähriger Sohn in Bremen einem Verbrechen zum Opfer fallen könnte. Im Nachhinein stellte sich alles als großer Irrtum -mit eventuell hohen Folgekosten- heraus.

Mutter erhält SMS von ihrem Sohn

Gegen 18.30 Uhr alarmierte die besorgte 53-Jährige die Polizei über den Notruf. Sie erklärte eine SMS ihres Sohnes mit folgendem Wortlaut erhalten zu haben: „Hol´ mich bitte sofort ab, ich werde umgebracht.“ Der 16-Jährige befand sich nach ihren Angaben in einem Kino in Bremen-Gröpelingen. Eine Streifenwagenbesatzung suchte daraufhin zunächst den Eingangs- und Außenbereich des Kinos ab. Als der Junge dort nicht zu finden war, wandten sich die Polizisten an das Personal. Auch das Handy des Vermissten war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr erreichbar.

Kinosäle wurden geräumt

Der Sicherheitschef veranlasste aufgrund der Schilderung der Polizisten nicht nur eine Durchsage innerhalb des Hauses, sondern ließ sämtliche Kinosäle räumen. Während der laufenden Maßnahmen zeigte die besorgte 53-Jährige den Beamten die erhaltene SMS. Ihr Sohn hatte etwas völlig anderes geschrieben: „Musst mich nicht abholen. Werde rumgebracht.“

Möglicherweise gibt es für die Mutter ein teures Nachspiel

Die Räumung wurde daraufhin sofort aufgehoben. Nachdem die Mutter ihren folgenschweren Fehler erkannt hatte, entschuldigte sie sich mehrmals bei allen Beteiligten. Das Kinopersonal behielt es sich vor, eventuell Regressansprüche gegen die 53-Jährige prüfen zu lassen.

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