wichtiger technischer Hinweis:
Sie sehen diese Hinweismeldung, weil Sie entweder die Darstellung von Cascading Style Sheets (CSS) in Ihrem Browser unterbunden haben, Ihr Browser nicht vollst�ndig mit dem Standard HTML 5 kompatibel ist oder ihr Browsercache die Stylesheet-Angaben 'verschluckt' hat. Lesen Sie mehr zu diesem Thema und weitere Informationen zum Design dieser Homepage unter folgender Adresse:   ->  weitere Hinweise und Informationen
Suche
Anwalt gesucht?
Anwalt gefunden!
Sie haben ein rechtliches Problem? Eine individuelle Rechtsfrage? Streit mit dem Nachbarn, Chef oder Ämtern?Gehen Sie auf Nummer sicher und holen Sie sich den fachkundigen Rat eines Rechtsanwalts.Hier im Deutschen Anwaltsregister finden Sie immer den passenden Rechtsanwalt in Ihrer Nähe.Nutzen Síe Ihr Recht!

Baurecht und Verbraucherrecht | 20.09.2023

Urteile

Das Baurecht in der Praxis

Eine Auswahl von Urteilen deutscher Gerichte

Fragen des Baurechts sind häufig ganz entscheidende Fragen für Immobilien­besitzer, denn es geht nicht selten um hohe Geld­beträge. Insbesondere bei Abriss­verpflichtungen und Rückbauten kann es teuer werden.

Der Infodienst Recht und Steuern der LBS hat Urteile deutscher Gerichte gesammelt, die sich mit dieser Rechts­materie befassen. Dabei spielen unter anderem ein maroder Schuppen, ein weg­gefallener Rettungsweg und die Gefahr eines Hang­rutsches eine Rolle.

Sind 12 Meter zu hoch?

Der geplante Bau eines neuen, 12 Meter hohen Gebäudes in seiner Nach­barschaft störte einen Anwohner. Er zog dagegen vor Gericht. Allerdings kam das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 07.03.2022, Az. 2 B 192/22 seiner Forderung nicht nach. Er wohne in 50 Metern Entfernung zu dem Neubau­projekt und werde deswegen nicht in seinen Rechten verletzt.

Brennbare Fassade

Ein schwerwiegendes Problem hatte eine Gemein­schaft von Wohnungs­eigentümern. Die Fassade ihres Gebäudes enthielt brennbare Stoffe und sollte deswegen auf Anweisung der Bauaufsicht entfernt werden. Die Behörde voll­streckte diese Verfügung gegenüber der Gemein­schaft. Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg, Beschluss vom 16.11.2022, Az. 1 ME 106/22 stellte fest, nachdem der Vorgang ausschließlich das Gemeinschafts­eigentum betreffe, bedürfe es keiner zusätzlichen Duldungs­verfügungen gegenüber den einzelnen Mitgliedern.

Gaststätte im Wohngebiet

Nicht immer gerne gesehen sind Gaststätten in Wohn­gebieten. Zwar werden sie von vielen Menschen immer wieder besucht, aber in seiner unmittelbaren Nähe möchte man sie dann doch nicht haben. Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg, Beschluss vom 18.06.2021, Az. 1 LA 85/21) erklärte: Für die baurechtliche Zulässigkeit ist es nicht entscheidend, ob die gebiets­bezogene Nachfrage bereits durch vorhandene Lokale bedient wird. Für den Konkurrenz­schutz bestehender Betriebe sei man nicht zuständig.

Vom Bunker zum Hotel

In etlichen deutschen Städten gibt es noch Hochbunker aus Kriegs­zeiten, die kaum oder nur mit aller­größtem Aufwand zu entfernen sind. Die Nutzungs­änderung eines solchen Bunkers in einen Beherbergungs­betrieb verletzte nach Ansicht des Verwaltungs­gerichts­hofes Hessen (Akten­zeichen 3 B 2088/18) nicht die gebotene Rücksicht­nahme gegenüber den Nachbarn.

Neubau in Hanglagen

Besondere Aufmerksamkeit ist bei Neubauten in Hanglage geboten, denn hier besteht naturgemäß eine Rutsch­gefahr. Doch ein Anwohner, der Angst um die Trag­fähigkeit seines eigenen Grundstücks hat, kann nicht die Aufhebung der bau­recht­lichen Genehmigung für sein Nachbar­grundstück erwirken. So urteilte das Verwaltungsgericht Mainz, Urteil vom 24.02.2021, Az. 3 K 248/20.MZ, denn die Erlaubnis stehe im konkreten Fall unter der Bedingung, dass spätestens bei Baubeginn die Gewähr­leistung der Stand­sicherheit nach­zuweisen sei.

Muss der Schuppen abgerissen werden?

Wenn ein Schuppen deutliche Zeichen des Verfalls aufweist, muss ihn der Eigentümer trotzdem nicht zwangs­läufig abreißen. Auch wenn die Behörde dieser Meinung ist. Das Verwaltungsgericht Koblenz, Beschluss vom 01.12.2020, Az. 4 L 1084/20.KO entschied das für den Fall, dass der Verfalls­prozess noch nicht irreversibel und eine Instand­setzung nicht völlig auszuschließen sei.

Kein Anspruch auf blickfreien Garten

Besonders ärgerlich ist es für Grund­stücks­eigentümer, wenn Neubauten plötzlich vorher nicht vorhandene Einblicke auf ihr Anwesen erlauben. Es gibt allerdings nach Überzeugung des Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 07.12.2020, Az. 10 A 179/20 keinen Anspruch darauf, dass Frei­flächen verbleiben, die den Blicken Dritter entzogen sind.

Gutachten: Verunglimpft „Pfusch am Bau“ den Handwerker?

Die Verwendung des Ausdrucks „Pfusch am Bau“ in einem Sachverständigen­gutachten recht­fertigt noch nicht die Ablehnung des Gutachters wegen Besorgnis der Befangenheit. Es handelt sich, so das Oberlandesgericht Rostock, Beschluss vom 26.08.2020, Az. 4 W 30/20, um einen untechnischen Begriff, der die Person des Handwerkers nicht zwingend verunglimpfe oder herabsetze.

Gebäude muss in die Umgebung passen

Grundlegend im Baurecht ist die Tatsache, dass sich ein geplantes Wohn­gebäude in die Umgebungs­bebauung einfügt. Das Verwaltungsgericht Mainz, Urteil vom 26.07.2019, Az. 3 K 1142/18.MZ legte Wert darauf, solch ein Neubau müsse sich vor allem in seinen Dimensionen mit den bereits vorhandenen Gebäuden vergleichen lassen. Im konkreten Fall tat das ein Objekt mit sieben Wohn­einheiten nicht und konnte deswegen nicht genehmigt werden.

Keine Wohnnutzung ohne zweiten Rettungswegs

Die Rettungs­wege zählen zum Wichtigsten, auf das bei Gebäuden geachtet werden muss, denn im Ernstfall entscheiden sie über Leben und Tod. Fällt bei einer Dach­geschoss­wohnung der vor­geschriebene zweite Rettungsweg weg und wird damit die bisher geltende Bau­genehmigung rechts­widrig, dann kann nach Ansicht des Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 16.05.2019, Az. OVG 2 S 18.19 die weitere Wohnnutzung untersagt werden.

Quelle: PM LBS/DAWR/ab
BewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertung: keine Bitte bewerten Sie diesen Artikel.0/0/5/0





       Sie sind Anwalt?! Werden Sie ein Teil vom Deutschen Anwaltsregister (DAWR) und stellen Sie sich und Ihre Kanzlei ausführlich vor!Profitieren Sie von der großen Reichweite des DAWR und seiner Partnerportale.Klicken Sie hier und nutzen Sie jetzt Ihre Gelegenheit
auf mehr Mandate aus dem Internet!

#10664

URL dieses Artikels: https://www.dawr/d10664
 für RechtsanwälteEin Kanzleiprofil beim DAWR kann auch Ihnen helfen!