An was denken Sie, wenn Sie den Namen „Scala“ hören? An eine berühmte Berliner Varieté Bühne aus den 1920er Jahren? An eine Programmiersprache?
Für Ulmer ist die Frage denkbar einfach. Sie denken an die „Scala-Verträge“ ihrer Sparkasse, die derzeit bundesweit bekannt werden. Der Sparkasse Ulm sind diese Verträge zu teuer geworden. Sie will sie daher kündigen bzw. ihre Kunden überzeugen, die Verträge in weniger verzinsliche Sparvarianten oder Sparvarianten mit kürzerer Laufzeit zu ändern.
Sparkasse stellt Ultimatum
Nach Informationen des SWR hat die Sparkasse 10.000 Kunden angeschrieben und ihnen eine Frist für die Umstellung bis Mitte Dezember gestellt.
Verspekuliert?
Das Produkt „Scala“ hat die Sparkasse von 1993 bis 2005 verkauft. Es sieht die stufenweise Anhebung von Zinsen vor. Am Ende der Laufzeit von 20 Jahren erhalten die Kunden zusätzlich noch einmal einen Zinsaufschlag von 3,5 Prozent. Traumzinsen für heutige Verhältnisse.
Manche Kunden zahlen 2.500 Euro im Monat ein
Die Kunden können bei dem Produkt wählen, wie viel sie monatlich einzahlen. Einige, die zuvor nur 50 Euro gespart hatten, haben aktuell bis zur Obergrenze von 2.500 Euro aufgestockt.
Die Sparkasse sieht sich jetzt in einer Zwangssituation und meint, das Angebot nicht mehr verantworten zu können.
Kündigung
Sie will die Kunden dazu bringen, die Verträge umzuwandeln in ein vier bis fünf Jahres laufendes Produkt mit einer Verzinsung von 3,75 Prozent oder ein sieben Jahre laufendes mit 3,25 Prozent. Die Hälfte der Kunden soll auch schon ihre Verträge umgestellt haben. Den anderen, die darauf nicht eingehen, droht die Kündigung ihrer Verträge.
Verbraucherzentrale schaltete sich ein
Natürlich beschäftigt der Fall auch schon die Verbraucherzentrale in Baden-Württemberg. Diese meint, dass eine Kündigung der „Scala“-Verträge nicht rechtens sei. Die Verbraucherzentrale hat die Sparkasse Ulm wegen ihres Vorgehens inzwischen auch schon abgemahnt und eine Klage ist auch schon anhängig.