Die Uni Bremen ließ nach einem Bericht des SPIEGEL unter der Leitung des Suchtforschers Gerhard Meyer, die in einer der nächsten Ausgaben der Fachzeitschrift „Sucht“ erscheint, eine Untersuchung in Spielhallen durchführen. Im Rahmen eines „experimentellen Praktikums“ suchten Studenten Spielhallen auf und gaben vor, spielsüchtig zu sein. Allerdings darf nach dem Gesetz, wer erkennbar süchtig ist, nicht an Spielen teilnehmen. Meist gab sich das Personal in den Spielhallen jedoch desinteressiert und beachtete die vermeintlich Süchtigen nicht weiter; manchmal wurden diese regelrecht hofiert. Die Studenten erhielten manchmal sogar Gewinntipps vom Personal.
Nur in fünf Prozent der Fälle reagierte das Personal angemessen
„Die Umsetzung der gesetzlich geforderten Maßnahmen fand nur in geringem Ausmaß statt“, zitiert der SPIEGEL den Projektleiter Meyer. Auf „problematisches Spielverhalten“ sei nur selten eine angemessene Reaktion erfolgt: in sechs von 112 Fällen. „Die Länder haben zwar inzwischen die Gefahr erkannt, die von den Automaten ausgeht, und Vorgaben zum Jugend- und Spielerschutz erlassen, aber die werden kaum überwacht.“