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Schadensersatzrecht | 30.01.2020

Abgas­skandal

Nach Software-Update: Mercedes-Diesel nicht sauberer

Emissionen eines Mercedes stiegen nach Software­update laut Messung sogar an

Mercedes hat offenbar ein Problem mit den Software-Updates – die Diesel werden dadurch nicht sauberer. Das belegen zumindest Messungen bei einem Mercedes C220 CDI mit der Abgasnorm Euro 5. Nach Messungen der unabhängigen britischen Prüf­organisation „Emissions Analytics“ ist der Stickoxid-Ausstoß bei dem Fahrzeug nach dem Software-Update sogar noch gestiegen, berichtet das ZDF-Magazin Frontal21.

Die Tester schickten den Mercedes C220 CDI vor und nach dem Aufspielen des Updates auf eine rund 50 Kilometer lange Strecke durch Stuttgart. Damit die Test­ergebnisse vergleichbar sind, wurden die Messungen jeweils bei 12 Grad Außent­emperatur vorgenommen. Das Ergebnis: Vor dem Update lag der Stickoxid-Ausstoß bei 715 Milligramm pro gefahrenen Kilometer, nach dem Update bei 792 mg/km. Der zulässige Stickoxid-Ausstoß für Euro 5-Diesel beträgt 180 mg/km.

Belastung der Luft auch nach Software-Update unverändert hoch

Davon ist der getestete Mercedes C220 CDI weit entfernt, auch wenn das Kraftfahrt-Bundesamt bei Messungen bei einem vergleichbaren Fahrzeug eine Reduzierung des Stickoxid-Ausstoßes auf 311 mg/km feststellte. Dabei führten die Testfahrten der Behörde allerdings auch über Land­straßen und Autobahnen und nicht nur durch die Stadt.

„Die Belastung der Luft mit Stickoxiden im Stadt­verkehr dürfte auch nach dem Software-Update un­verändert hoch sein. Das ist natürlich auch im Hinblick für Fahrverbote für Euro 5-Diesel problematisch“, sagt Rechtsanwalt Frederick M. Gisevius, Brüllmann Rechts­anwälte, aus Stuttgart.

Ausnahme vom Fahrverbot für Diesel mit Software-Update

In Stuttgart könnten die brisanten Mess­ergebnisse für Zündstoff sorgen. Denn in der Landes­hauptstadt gelten seit diesem Jahr auf mehreren Straßen auch Fahrverbote für Diesel mit der Abgasnorm Euro 5. Ausgenommen sind allerdings Diesel mit einem Software-Update.

Diese Ausnahme lässt sich im Grunde aber nicht mehr recht­fertigen, wenn die Euro 5-Diesel nach dem Software-Update immer noch viel zu viel Stickoxide ausstoßen. Die Luft­qualität wird dadurch nicht besser. Dabei dürfte der getestete Mercedes C220 CDI kein Einzelfall sein. Denn in dem Fahrzeug steckt der Motor des Typs OM651 und den hat Daimler auch bei vielen anderen Modellen verwendet.

Zweifel an Wirksamkeit der Updates

Mit Software-Updates wollten Autobauer wie Daimler den ramponierten Ruf ihrer Diesel-Fahrzeuge aufpolieren und sie sauberer machen. Die Wirksamkeit der Updates wird von Experten allerdings angezweifelt. Hinzu kommen ungewisse Folgen für den Motor.

Fahrzeuge ohne Update verlieren Zulassung

Anders als bei einem freiwilligen Rückruf des Herstellers muss ein Software-Update nach einem verpflichtenden Rückruf des Kraftfahrt-Bundesamts aufgespielt werden. Ansonsten kann der Entzug der Zulassung drohen. Zudem dürften die betroffenen Mercedes-Diesel weiter an Wert verlieren.

Mercedes-Kunden können sich wehren - sprechen Sie uns an

„Mercedes-Kunden können sich gegen diese Entwicklung wehren und Schadens­ersatz­ansprüche prüfen lassen. Verschiedene Gerichte haben Daimler schon wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung zu Schadens­ersatz verurteilt“, so Rechtanwalt Gisevius.

Die Kanzlei Brüllmann Rechts­anwälte ist Kooperations­partner der IG Diesel­skandal und bietet Ihnen eine kostenlose Erst­ein­schätzung Ihrer Möglichkeiten an.

Mehr Informationen: https://bruellmann.de/abgasskandal

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